Für wen lohnt sich eine Steuersparfirma?

Die Idee einer Steuersparfirma basiert darauf, dass Kapitaleinkünfte idealerweise nicht zu einer Steuerschuld führen. Dazu werden Einnahmen und Ausgaben so gelenkt, dass Ausgaben möglichst Investitionen darstellen und von den Einnahmen abgezogen werden. Als Folge sinkt die Steuerlast. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass im Idealfall auch Vermögen aufgebaut wird. Doch das funktioniert natürlich nicht unbegrenzt. Und es können auch nur die Steuern gespart werden, die normalerweise auch anfallen würden. Oder etwas weniger kryptisch formuliert: Wer weder Geld verdient noch Geld hat, kann auch keine Steuern sparen. Um das besser zu verstehen, muss man zunächst verstehen, was eine Steuersparfirma ist. Das erklären wir in Kürze an dieser Stelle.

Um mit dem Konzept einer Steuersparfirma lohnenswert zu arbeiten, muss man als ledige Person ohne Kinder mindestens 60.000 Euro Jahresbruttolohn beziehen. Als Paar sollte das Haushaltsbruttoeinkommen bei mindestens 120.000 Euro jährlich liegen. Und selbst dann kann der tatsächliche Nutzen erst erzielt werden, wenn man zusätzliche Zeit investiert und bereit ist, ein gewisses Risiko zu tragen. Sinnvoll wird es dann, wenn es ein gewisses Vermögen (ab ca. 50.000 Euro) gibt. Und besonders interessant wird es, wenn man seinen Lebensunterhalt ohnehin unternehmerisch oder durch selbständige Arbeit bestreitet.

Wichtig ist auch, dass mit zunehmendem Einkommen (oder Umsatz) und dem zunehmenden einzusparenden Steueraufkommen die Kosten für die Steuersparfirma steigen. Das betrifft sowohl die einzubringende eigene Zeit als auch die Verwaltungskosten. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass man sich beim besten Willen nicht mit Holdingstrukturen auseinandersetzen muss, solange man noch kein Vermögensmillionär ist oder dieser Meilenstein in greifbare Nähe gelangt.

Für die meisten stellt die einfachste Form einer Steuersparfirma anfangs eine nebenberufliche gewerbliche oder freiberufliche Tätigkeit dar, die eine eigene steuerliche Identität ist. Auch als Vermieter hat man eine steuerliche Identität, die der einer Firma entspricht. Wächst das Vermögen oder steigt der Umsatz, kann man über eine GmbH oder anderes nachdenken. Dabei gilt immer der Grundsatz, dass der Spareffekt größer sein muss als der Verwaltungsaufwand. Denn ansonsten spart man zwar Steuern, aber gibt sein Geld für den Steuerberater und Behörden aus.

Abschließend muss auch noch etwas bemerkt werden: Das Konzept einer Steuersparfirma ist nicht für jeden etwas. Und je mehr man einsparen möchte, desto höher ist der Aufwand. Hier sollte jeder für sich selbst definieren, welchen Zeiteinsatz man persönlich bereit ist einzubringen. Denn Lebenszeit gibt einem niemand zurück und diese mit Belegen, Fahrtenbüchern und Co. zu verbringen ist schließlich nicht jedermanns Sache. Tatsache ist, dass das Einsparpotenzial für die meisten nicht groß genug ist, um den Aufwand zu rechtfertigen. Es gibt zwar den ein oder anderen, der etwas gegenteiliges propagiert, Erfahrung und Lebensrealität zeigen aber etwas anderes.

Long Story Short – Wann lohnt sich eine Steuersparfirma?

Eine Steuersparfirma lohnt sich in etwa ab den folgenden Konstellationen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Ihr habt 50.000 Euro auf der hohen Kante und verdient mindestens 60.000 Euro pro Jahr (als Ehepaar mindestens 120.000 Euro).
  • Ihr vermietet eine Immobilie.
  • Ihr arbeitet selbständig oder seid unternehmerisch tätig.